Start meiner Trekkingrad Tour 2012 in B. Marzahn: September
Ziel (wieder zurück) in B. Marzahn: Oktober


Bundesländer:
Berlin, Brandenburg, Sachsen Anhalt, Sachsen
Zielorte:
Berlin – Wittenberg – Leipzig – Dessau – Potsdam – Berlin ca. 500km (5 Etappen, 7 Tage)
Etappe 1, Tag 1, Do 27.09.: B. Marzahn, (Mauerradweg, Fläming), Wittenberg, priv. Pension, ca. 140km
Etappe 2, Tag 2, Fr 28.09.: Wittenberg, Leipzig, DJH, ca. 88km, +1Tag
Tag3:, Sa 29.09.: Stadtbesichtigung (Führung mit dem Rad) Leipzig
Etappe 3, Tag 4, So 30.09.: Leipzig, (Mulde), Dessau, DJH, ca. 85km
Etappe 4, Tag 5, Mo 01.10.: Dessau, Potsdam, DJH, ca. 130km, +1Tag
Tag6:, Di 02.10.: Stadtbesichtigung Potsdam (mit dem Rad) Etappe 5, Tag 7, Di 03.10.: Potsdam, B. Marzahn, ca. 55km
Folgende Radwege werden benutzt:
R1, Spreeradweg, Berliner Mauerweg, Tour Brandenburg, Berlin-Leipzig, Fläming Skate, Muldental Radweg
Etappe 1: ca. 130km, priv.
Start Berlin Marzahn, Friedrichsfelde, Strahlau, Charlottenburg, Grunewald, Zehlendorf, Kleinmachnow, Stahnsdorf, Philippsthal, Tremsdorf, Stücken,
Zauchwitz, Rieben, Dobbrikow, Nettgendorf, Zülchendorf, Malterhausen, Blönsdorf, Zahna, Bülzig, Wiesigk, Wittenberg
Etappe 2: ca. 88km, DJH, +1Tag
Wittenberg, Kienberge, Klitzschena, Bergwitz, Kemberg, Lubast, Reinharz, Grosswig, Bad Schmiedeberg, Bad Düben, Wellaune, Kupsal, Leipzig
Etappe 3: ca. 75km, DJH
Leipzig, Podelwitz, Wolteritz, Delitzsch, (Großer Goitzschesee, Muldestausee) Pouch, Muldenstein, Raguhn, Haideburg, Dessau
Etappe 4: ca. 130km, DJH, + 1Tag
Dessau, Volkerode, Wörlitz, Coswig, Wörpen, Möllersdorf, Pülzig, Straach, Berkau, Klein Marzehns, Raben, Grubo, Belzig, Schwaneteck, Brück,
Kemnitzer Heide, Locknitz, Franzenberg, Potsdam Babelsberg
Etappe 5: ca. 55km
Potsdam, Berlin – Olympiastadion, Charlottenburg, Ziel B.- Marzahn

(Bild anklicken)

Tag 1, Etappe 1: 138km Berlin Marzahn – Wittenberg
Start meiner Trekkingbike Runde war wieder einmal Berlin Marzahn im Ostteil unserer Landeshauptstadt. Erste große Bewährungsprobe nach dem erneuten Neuumbaues meines Pedelec. Daher machte ich mir auch keine Sorgen über lange Tagesetappen. 130/140km sind doch mit E. Power machbar. Der Motor wird ja nur an manchen Steigungen eingesetzt, der Akku reicht dann! Hier im Osten, sind es bei dieser Tour auch eher Flachetappen (selbst im Hoch Fläming oder der Dübener Heide). Die Routenführung stand ja fest, wobei ich mir Leipzig u. Potsdam an jeweils einem zusätzlichen Tag, anschauen wollte. Aber zuerst werde ich mir hier in Marzahn/Hellersdorf noch einmal die „Gärten der Welt“ ansehen. Da ist es jetzt am Herbstanfang besonders schön. Das Wetter passt ja.

Am frühen Morgen, an dem ich meine Tour starten wollte, regnete es aus einem grauen Himmel über Berlin. Was sagt der Wetterbericht, – das wird schon. Alles eine Frage der Zeit.
Erst gegen halb 11Uhr schwächte sich der Regen ab u. ich machte mich auf meinen Weg. Schon eine halbe Stunde später war es trocken u. der Himmel klarte auf. In der City, im Bereich des ehemaligen Mauerstreifens (Mauerradweg), steppte schon der Bär. Überall Touris – da war dann an Radfahren nicht mehr zu denken, also schieben. Im Bereich Potsdamerplatz war dann alles wieder frei u. so konnte ich zügig in Richtung Tiergarten fahren. Auf dem Kuhdamm ging es dann von einer roten Ampel zur nächsten. Auf der Busspur hatte ich ständig ein Taxi oder Bus hinter mir – u. die sind in Berlin nicht gerade zimperlich im Umgang mit den Radfahrern. Also, E. Antrieb auf volle Pulle gestellt u. ab ging die Post. Ich glaube, die haben nicht schlecht gestaunt. Als ich dann endlich den Grunewald erreicht hatte, waren gut u. gerne 2,5 Stunden vergangen.
Berlin zieht sich – doch bald wurde es dann auch ruhiger. Die Landschaft änderte sich – wurde weiter, Landwirtschaft. Gerade zu dieser Jahreszeit wurden überall Mais u. Kürbisse geerntet u. in den Dörfern an kleinen Verkaufsbuden am Rande der Straßen angeboten.

Am frühen Nachmittag legte der Wind (Gegenwind) an Stärke zu. Auf den riesigen Freiflächen im Fläming war der böige Wind, trotz mitlaufenden E. Antrieb, eine echte Herausforderung an Mensch u. Technik. Zudem waren viele alte Dörfer mit Straßen gesegnet, wovon man selbst in den schlimmsten Albträumen NICHT träumt. Wenn ich daran zurück denke, – ganz schlimm!

– Dieser Zustand wird mich noch häufiger auf meiner Tour begleiten –

Es sind keine Radwege für Radler, sonder zugewiesene Wege, auf denen die Radfahrer fahren mußten – u. das ist hier im Osten schon ein großer Unterschied, im Vergleich zu westlichere n Bundesländern. Als schien die Zeit stehen geblieben zu sein, – doch schön, keine Frage.

(War ja schon viele Kilometer auf dem Berlin-Leipzig Radweg unterwegs)

Ja und dann, wie schon gesagt, kam noch dieser stürmische Gegenwind dazu. Der schüttelte mich auch noch ganz schön durch. Bald war es dann mit der E. Unterstützung auch vorbei – Akku fast leer. Ich stellte den E. Antrieb ab u. fuhr eben so weiter – nach einer Ruhefase wird er wohl wieder für einige Kilometer mitlaufenden können. Notreserve. In einem kleinem Dorf (Nettgendorf?) ca. 40km vor Wittenberg, machte ich an einer Schautafel/Übersichtkarte kurz Rast u. trank eine Cola. War mit dem Studium der Karte beschäftigt als ich plötzlich eine Stimme vernahm:“ kann ich Ihnen helfen, ich gehöre hier zu den Parkrangern (Naturschutzgebiet Dobbrikow)?!“ Drehte mich zur Seite u. erblickte eine nette, jüngere Frau in oliver Uniform. „Mache gerade eine kl. Pause u. tanke nach“, sagte ich zu ihr. „Will nach Wittenberg – ist aber auf dieser Karte nicht mehr zu sehen. Müssen nach meinen Berechnungen noch ungefähr 40km sein.“ „Wollen Sie über Treuenbrietzen fahren?“ fragte Sie nun wieder. „ Nee, über Zülichendorf“ antwortete ich. Diesmal richtete sie ihre beiden Arme in eine bestimmte Himmelsrichtung u. sagte:“ Ich bin auch nicht von hier, – aber ich denke, dort geht’s lang.“ „Oh ja, Danke.“ sagte ich u. setzte meinen Weg fort – hatte ja alles auf meinem NAVI programmiert, da konnte nichts schief gehen. Wieder ging der Weg weiter durch endlose Natur u. kleine Dörfer bis ich an einem Schild den Hinweis fand, dass es nur noch 18,8km bis zum Elberadweg waren. Das würde für mich bedeuten, noch 17km bis zu meinem Etappenziel Wittenberg. Die spulte ich nun locker hinunter (Kurzzeitig wieder mit E. Power), kam dann bei beginnender Dämmerung in Wittenberg an. Vorbei an der Hundertwasser Schule erreichte ich dann auch die Pension Paula, in Altstadt Nähe.

Mittlerweile hatte ich 138km auf dem Tacho u. es war 18.45Uhr. Nach dem Duschen brauchte ich nur wenige Minuten zu Fuß bis zu einem Spezialitäten Restaurant, auf der gegenüber iegenden Straßenseite. Dort gönnte ich mir eine deftige Fleischpfanne u. ein Wernesgrüner. Perfekt.

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