Samstag 05. September 2009
Wetter: immer wieder Regenschauer
1. Etappe: 87km, Etappenziel ist Werder(Spree)
Fahrzeit: 5h15min
Start / Ziel: Berlin Marzahn
Mit Navi Garmin eTrex Legend HCx
Im Einsatz ist eine Micro SD-Card mit geladener ToPo D2 (hat einen besseren Kontrast im Display). Die Einzel-Etappen sind von mir mit der MapSource Software/ToPo D3 (von Garmin) als Etappen Track´s geplant worden. So konnte es bei längeren Tagesetappen passieren, daß schnell mal über 1000Trackpunkte entstanden. Daher habe ich den jeweiligen Gesamttrack in 500er Pakete/Track`s unterteilt u. bin sie dann mit der Tracback Funktion des Navi problemlos nachgefahren.
Übernachtungen waren reserviert/vorgebucht (DJH, priv. Unterkünfte, kl. Gasthöfe). Ich bin schon Anfang September zu meinen Verwandten nach Berlin Marzahn angereist. Mit der vorhandenen Bahn Card 25 konnte ich zum Schnäppchenpreis von 78EUR (hin & rück incl. Fahrrad, Fensterplatz) nach Berlin reisen. Natürlich absolut bequem u. stressfrei.
Auf den meisten Bahnhöfen können ja heutzutage Fahrstühle benutzt werden. (Die Ausnahme ist Münster, – dort kann man aber mit Absprache u. einem Bahnbediensteten den Gepäckaufzug benutzen! (Auch gut.) In den Tagen vor meinem Tourbeginn bummelte ich einige male durch das alte Dorf Marzahn. Interessant: Dorfleben u. rings herum die gigantischen Wohnsilos/Plattenbauten des Stadtteil Marzahn. Aber es gibt natürlich auch, nur 15 Gehminuten von dieser Betonwüste entfernt, grüne Oasen. Ich denke da an den Erholungspark Marzahn. Dort sind die Gärten der Welt, ein sehr schönes Beispiel für Natur Pur! Immer in der entsprechend typischen Landschaft kann man z.B. den: Balinesischen,- Koreanischen,- Chinesischen,- Japanischen,- Italienischer Renaissance,- u. den Orientalischen Garten bewundern. Ganz toll, ein absolutes MUSS!!! Freitag stand dann eigentlich noch eine Bootspartie auf der Spree bzw. Müggelsee auf dem Programm, – doch es regnete den ganzen Tag!
Morgen sollte es ja losgehen.
Da der Regen nur zögernd weniger wurde, überdachte ich schon mal meine erste Tour Etappe. Gleich am Anfang ´ne lange Regenfahrt – besser nicht. Habe dann die Routenführung geändert u. von ursprünglich 100km auf 85km eingekürzt. Wie es sich dann herausstellte, hatte ich den richtigen Riecher. Abfahrt in Marzahn im fiesen Nieselregen, der dann erst hinter B. Köpenick aufhörte. Über den R1 u. entlang am Müggelsee, verließ ich dann so langsam auch die letzten Ausläufer von Berlin. Den Spreeradweg nahm ich dann in Erkner auf u. fuhr auf ihm bis kurz hinter Röthen. Von dort ging es dann auf Regio. Radwegen weiter, um vor Alt Schadow wieder auf ihn zu treffen u. bis Werder(Spree) auf ihm weiter zu fahren. Die Etappe war nun geprägt durch Wälder, Wiesen u. Auen. – Nun auch immer wieder kräftige Regenschauer – Im Spreewaldhotel Matschke(direkt am Spreeradweg) in Werder wurde mir ein schönes Zimmer zugewiesen. Für meine durchnässten Schuhe bekam ich Zeitungspapier u. die Heizungsanlage im Hotel wurde hochgefahren! Prima Service. Bemerkenswert gut war auch die Küche(Wildbraten) sowie das reichhaltige Frühstücks Büffet (***).
Sonntag 06. September 2009
Wetter: windig u. kühl, Regenschauer
2. Etappe: 68km, Etappenziel ist Burg (Spreewald), Fahrzeit: 4h15min
Ab Werder, nach einem guten Frühstück, ging es dann bis Pretschen auf dem Spreeradweg auf Tour. Die Landschaft dieser Etappe ist geprägt von landwirtschaftlichen Gewerbeflächen. Daran schließen sich aber auch immer wieder Endwässerungsgräben u. kleinere Seen an. Danach geht es dann bis Schlepzig auf dem Gurkenradweg weiter. Ab hier geht es auf dem nunmehr Gurken/Spreeradweg, durch eine herrliche Seen u. Auenlandschaft, bis nach Lübben weiter. Nachdem Lübben hinter einem liegt, hören die landwirtschaftlichen Wiesen auf. Gräben/Kanäle Fließ, Schilf u. Rietflächen prägen nun die einzigartige Landschaft. Erst kurz vor Lübbenau führt der Spreeradweg an einzelnen Gurkenfelder vorbei. Lübbenau selber ist ein Labyrinth/Knotenpunkt von Kanälen im sogenannten Spreewald. Hier wird Tourismus groß geschrieben. Überall in den Kanälen sieht man Kähne, gefüllt mit gut gelaunten Menschen. Hierhin werde ich auf jeden Fall noch einmal zurückradeln – Morgen! Fahre nun aber über Lehde, Leipe nach Burg (Spreewald) zur DJH weiter. Komme dort am frühen Nachmittag an – wie sich dort herausstellt habe ich leider noch bis 17Uhr Zeit, da das Büro vorher nicht öffnet. Somit habe ich noch ausreichend Zeit mich im Dorf u. in der näheren Umgebung umzuschauen. Die Jugendherberge selber ist ein Altbau mit zwei neueren Nebengebäude. Auf dem hinteren Teil des Geländes gibt es ein kleines Spitzdachdorf. SUPER. (***)
Nach meiner ersten Besichtigungstour kam ich pünktlich zurück u. bezog(alleine) für zwei Nächte ein 4 Bettzimmer mit Dusche. (Das Trekkingbike habe ich in einem Unterstand geparkt, Packtaschen nahm ich mit auf mein Zimmer). Nach dem Duschen unternahm ich einen kleinen Fußmarsch(15min) ins Dorf u. genehmigte mir in einem Gasthof ein gutes Essen. Ende Tag1 in Burg
Montag 07. September 2009
Wetter: sonnig u. wärmer, kaum Wind
Rund um Burg: 50km, (Oberer Spreewald), Gurken & Spreeradweg
Die Fahrt ging gegen den Uhrzeigersinn durch Felder, Wiesen u. Auen. Habe die Routenführung so gewählt, dass ich wieder durch den
Barzlin nach Lübbenau gelangte – wollte ja auch eine Kahnfahrt mitmachen.
Hier die Runde: Burg, Staupitz, Neu-Zauche, Alt-Zauche, – Der Barzlin -, Lübbenau, Lehde, Leipe, Burg
Hier noch ein Wort zum Naturschutzgebiet Barzlin.
Es ist ein 4 ha großes Biotop in den Spreeauen. Von Menschenhand geschaffen, ist es mittlerweile ein Rückzugsraum für Insekten, Nachteulen, Stein -u. Waldkauze. Dank Streuobstwiese aber auch für Igel & Co.
Wieder in Lübbenau angekommen habe ich mich im Örtchen umgesehen und nach einer Kahnfahrt informiert.
In den Barzlin fuhr von Lübbenau leider niemand. Die Kähne, die hier an den Anlegern dümpelten waren schon reserviert. “ Ja da kommen gleich mehrere Busse u. die Plätze sind alle vergeben“ hörte ich einige Male von den Bootsführen. – Na dann eben nicht – Habe mich dann wieder auf mein Bike geschwungen u. bin nach Lehde zum Gurken u.- Freiland Museum geradelt. So fuhr ich parallel zu den Wasserwegen mit den prallgefüllten Kähnen u. war gespannt auf das Freilandmuseum Lehde.
Das Museum liegt direkt an einem Kanalknotenpunkt u. es wimmelte dort nur so von Touris. Dagegen war das Museumsgelände selber eine
Oase der Ruhe. Hier waren liebevoll restaurierte Häuser u. Gegenstände aus der Geschichte des Spreewaldes zu sehen.
Nach einem ausgiebigen Aufenthalt im Museum radelte ich dann wieder gemütlich, auf dem Spreeradweg, nach Burg zurück. Abends gab´s dann lecker Essen beim Chinesen. Mein Fazit „Spreewald“: Die Landschaft ist wirklich schön. Doch die Ballungsräume sind für die Masse der Touristen zu klein …und das mit den Kahnfahrten ist eh ein Kapitel für sich. Ich glaube, dass ich trotzdem mehr gesehen habe, als manch anderer Tourist!
Ende Tag 2 in Burg.
Dienstag 08. September 2009
Wetter: SUPER, bestes Radlerwetter
3. Etappe: 110km, Etappenziel ist Bautzen (Sachsen, Oberlausitz), Fahrzeit: 8h
Diese Tagesetappe war geprägt von einer schönen, sehr abwechselnden Landschaft. Große Wälder, landwirtschaftliche Nutzflächen sowie Teiche, Talsperren u. Badeseen machten die Tour sehr interessant. Das Großkraftwerk bei Spremberg, viele Windparks u. ehemalige Braunkohle Tagebaue rundeten das Bild ab. Ich habe auf dem größten Teil dieser Etappe den Spree bzw. Froschradweg benutzt.
Bis ca. 20km vor Bautzen passte alles. Den von mir kreierten Weg/Track (ToPo D3) fand ich ohne Schwierigkeiten. Doch dann im Örtchen Lippitsch fand ich meinen Weg/Froschradweg nicht mehr. Laut NAVI ging es noch weiter geradeaus des Weges aber dort stand eine alte Siedlung. Selbst das Umfahren dieser Häuser brachte nicht den gewünschten Erfolg – wo war der Froschradweg? – Ruhe bewahren, Karte im NAVI vergrößern u. improvisieren. Man kann ja auch auf Landstraßen parallel zu seiner angedachten Route radeln! So gelangte ich dann an die Bundeststraße 156 in Neusärchen. Auf einem Hinweisschild stand: noch 11km bis Bautzen. Auf der linken Seite der B156 war ein schöner, neuer Radweg. Leider hörte der Radweg ca. 3km vor Niedergurig plötzlich auf(Geldmangel?). Radelte dann trotzdem weiter, um noch einen kurzen Abstecher zur Talsperre Bautzen(liegt eh direkt am Weg) zu machen. Dort gibt es einen schönen Aussichtspunkt – von dem auch schon die Altstadt von Bautzen u. der Gebirgsrücken der Oberlausitz zu sehen war.
Der Weg ging dann weiter hinauf in die Altstadt. Auf dem Kornmarkt machte ich mich nach dem Weg zur DJH kundig u. 10min später standich dann vor einem alten Wehrturm „Die Zitadelle“. Die Jugendherberge war in dieser alten Stadt Befestigungsanlage integriert. Sehr schöne, saubere Gesamtanlage. Somit eine 1A Jugendherberge mit tollem Frühstücksbüfett (***).Nachdem ich geduscht war, ging ich auf Besichtigungstour in die Altstadt. Hut ab!
Sie ist wirklich in einem gut restaurierten Zustand. In einer kleinen Nebengasse fand ich ein uriges Lokal „Zum Karasek“ – nach einem Räuberhauptmann benannt. Dort gab es für mich was leckeres auf die Gabel u. dunkles Bier aus dem Steinkrug.
Nachdem ich die Rechnung beglichen hatte u. rundherum zufrieden war, verließ ich das Lokal u. bummelte noch kurz durch die schon erleuchteten Gassen. Das war noch ein wirklich schöner Tagesabschluss, bevor ich dann in der Jugendherberge zur Nachtruhe eintraf.