Dienstag: 23. Juni 2009
Wetter: kalt, es regnet – es hört nicht auf zu regnen!(auf der ges. Etappe)
7. Etappe: 110km, 300hm Etappenziel ist Bad Wörishofen (Bayern)
Diese Tagesetappe sollte es in sich haben – Dauerregen – Kälte.
Schon der erste Blick, am frühen Morgen, aus dem Fenster versprach schon nichts Gutes: Grau in Grau, Regen.
Im Frühstücksraum des Gasthofes Mayer war unter den anwesenden Radlern keine besonders gute Stimmung.
Eher Galgenhumor: „Wie weit wollen Sie denn heute noch“, ging meine Frage an ein gegenüber sitzendes Ehepaar.
“ Über den Donauradweg nur noch bis Ingolstadt“, war die lakonische Antwort. – „Und Sie?“
“ Weiß nicht so genau, vielleicht nur bis zum Bahnhof. Nee, – ich will nach Bad Wörishofen, so um die 90km“, war meine Antwort u. schmunzelte.
Danach frühstückten wir schweigend weiter. Wir trafen uns dann, voll aufgerödelt im Regenzeug, in der Garage bei den Trekkingrädern wieder.
„…und nur bis zum Bahnhof?“ – „nee, ich werde es wohl durchziehen – das wird schon!“ war meine Antwort zum Abschied.
Wir wünschten uns gegenseitig gute Fahrt u. besseres Wetter – dann fuhren wir in den grauen, nassen Tag. Von Donauwörth ging es über Meitingen, Langweid …(teilweise über den 7 Schwaben Radweg), Gersthofen nach Augsburg.
Das war bei Kilometer 50. Die erste Regenjacke war durch u. boht keinen Regenschutz mehr! Ich zog jetzt eine Goreweste u. eine dickere Regenjacke darüber an. Die Finger/Hände waren seid geraumer Zeit kalt, gefühllos u. quallig. Zog mir nun ein Paar kurze Handschuhe u. die ausgewrungenen Langhandschuhe darüber an.
Fühlte mich gleich schon besser – hatte aber noch 60km vor mir. Hatte mitlerweile auch jedes Zeitgefühl verlohren, alles war grau in grau!
Auf geht`s – wo ist der Wertachradweg? Das da wird doch wohl der Lech sein, oder?!
Nee, laut NAVI bin ich schon auf dem Wertachradweg. Boah, führt die Wasser.
Nachdem ich einige Zeit auf dem Radweg unterwegs war, änderte der sein Aussehen u. verlohr erheblich an Qualität. Der Weg führte durch Niederungen, Wiesen u. Auen – bald war er nur noch eine Trekkerspur,- ziehmlich ausgefahren u. durch den ständigen Regen mit Wasser gefüllt.
Augen zu und durch – ankommen war mitlerweile mein Motto. Erst so ab Türkheim (oder etwas davor) wurde der Weg wieder besser.
Gegen 16.30Uhr habe ich dann meine Unterkunft in Bad Wörishofen erreicht. Ich wurde mit großem „Hallo Herr Milbratz“ von der Chefin empfangen.
(In B. Wörishofen hatte ich wieder im Gästeheim Ute, Füssener Str.7 (08247/4913) ein schönes Zimmer mit Fernseher gebucht.
Angemessener Preis u. super Frühstück (***)
– Immer gerne wieder, das Gästehaus ist jedem Touristen zu empfehlen!!! –
Sie hatte sofort den richtigen Blick für meinen Zustand. Nachdem das Fahrrad in der Garage untergestellt war, bekam ich mein Zimmer aus dem Vorjahr. Das gesamte nasse Regenzeug wurden von der Chefin im Heizungskeller zum trocknen aufgehängt. – Im übrigen, es regnet immer noch!
Nach einer heißen Dusche ging es mir schon wieder viel besser.
Aber noch eine Etappe (ca. 85km), auch wenn es die letzte dieser Trekkingbike Tour wäre, bei diesem Regen…? Mach´ich nicht!
Die Chefin erklärte mir dann, daß ich mit der Bahn zurück nach Buchloe fahren müßte und von dort nach Immenstadt(Oberallgäu). Nachdem ich mir einen Schirm ausgeliehen hatte, maschierte ich durch den Regen zum Bahnhof. Gegen 9.30Uhr wäre eine günstige Verbindung nach Buchloe – alles andere ergibt sich dann schon.
Na ja, wenn`s denn Morgen in der Früh noch regnet…
Mit diesen Gedanken ging ich in einen zünftigen Bayerischen Gasthof zu einem guten Essen.
Mittwoch: 24. Juni 2009
Wetter: kalt, es regnet immer noch
8. Etappe: 1,5km (bis zum Bahnhof Bad Wörishofen), Etappenziel Immenstadt (Oberallgäu)
6Uhr in der Frühe – der Regen trommelt auf das Veluxfenster in meinem Zimmer.
7Uhr – mein Endschluss steht fest(obwohl das Trommeln auf dem Fenster leiser geworden ist), ich nehme für die letzte Etappe die Bahn!
Beim Frühstück teilte ich dann meiner Gastgeberin meinen Endschluss mit.
Sie nickte zustimmend und meinte dann noch freundlich „so hätten Sie gestern auch schon abkürzen sollen“.
„Nein, nein – man will ja trotz alle dem durchkommen“ antwortete ich ihr.
Der Himmel war wolkenverhangen u. ein ständiger Nieselregen begleitete mich zum Bahnhof. Die Bahn war pünktlich u. so kam ich dann gegen 11.15Uhr in Immenstadt an.
Dort wurde ich schon von meinem Vater mit dem PKW erwartet(meine Eltern machten zur Zeit Urlaub im Allgäu). Nachdem ich dann die Packtaschen abgemacht, das Trekkingbike zerlegt u. im Auto verstaut hatte, fuhr ich weiter nach Vorderburg/Gem. Rettenberg im Oberallgäu.
Somit habe ich, mal auf einer anderen Art u. Weise, die letzte Etappe meiner Radtour gemeistert.
Fazit: 7 Etappen = 640km mit 3355hm Wetter: hätte besser sein können
Trotz alle dem, es war wieder eine tolle Trekking Bike Tour!