Tag 3, Etappe 3: 42km, 885hm Fulda – Kreuzberg, Übernachtung im Kloster
Es regnete noch bis kurz vor dem Morgengrauen.
Beim Frühstück, der Himmel war immer noch wolkenverhangen, beschloß ich über den Fuldaradweg nach Gersfeld und von dort dann direkt auf den
Kreuzberg zu radeln. In der Jugendherberge sprach ich nochmals alles durch u. verabschiedete mich dann mit den Worten: „ Also bis in 14 Tagen – komme dann mit dem PKW kurz vorbei u. hole meine Sachen wieder ab, Tschüß“.
Es war diesig u. kühl als ich den Fuldaradweg unter die Reifen nahm. Ruhige Landschaften wechselten sich mit hügeligen Abschnitten ab. Wobei dann der Weg ab Gersfeld (510m) nach Oberweissenbrunn (650m) deutlich an Schärfe zunahm. Mittlerweile hatte ich die Hessische Rhön verlassen u. nahm den Weg hinauf zum Kreuzberg (930m) in der Fränkischen Rhön.
Die Auffahrt zum Kloster war landschaftlich sehr abwechslungsreich u. erst die letzten 2km verliefen relativ steil auf einer schmalen Straße. Für mich endete die Straße direkt an der Klosterforte / Innenhof mit Biergarten. Als ich am frühen Mittag (13.30Uhr) oben eintraf, war ich dort der erste Tourist mit Trekkingbike. Hier Oben war es im übrigen recht kühl u. windig – momentan aber kein Regen.
Nachdem ich mein reserviertes Einzelzimmer bezogen hatte u. meine Sachen dort untergebracht hatte, stellte ich auch noch mein Bike auf einer Sammelstelle unter. – Wie gesagt, ich war der erste. Die Klosterbrüder sind ja auch berühmt für ihre Braukünste. Ich gönnte mir einen halben Liter von diesem edlen Getränk, schrieb einen Kurzbericht in mein Roadbook u. schlummerte ein Stündchen. Draußen regnete es. Sonne schien in meine Kammer u. so hielt mich nichts mehr davon ab, die Kreuzigungsstätte (Golgatha) oben am Sender aufzusuchen. Wolkenloser Himmel u. eine tolle Fernsicht waren die besten Voraussetzungen für diesen Spaziergang. Ich schlenderte durch die imposante Klosteranlage, über den Kreuzweg in den Wald u. weiter zu einem riesigen Sendemasten. Kurzunterhalb davon war schon die Kreuzigungsgruppe zu sehen. Gegenüber in der Ferne erkannte man deutlich die Wasserkuppe (du bist vielleicht nächstes Jahr dran).
Nun ging mein Weg, auf einer steilen Treppenanlage, wieder zurück ins Klostergebäude. Dort verputzte ich noch einen riesigen Wurstsalat, bevor ich ich zur Nachtruhe wieder meine Kammer erreichte.
Tag 04, Etappe 4: 120km, 605hm Kl. Kreuzberg – Bamberg DJH
Morgenstund hat Gold im Mund – 8.15Uhr Frühstück. Im Speisesaal war ein tolles Büffet aufgebaut: Deftiges Brot, Wurst, Kaffee … u. alles andere, was sonst noch das Herz/Magen begehren könnte. Wirklich ganz toll. Der Saal war schon gut besucht aber es war ja genug für jeden da. Nach dem Frühstück gab ich meine Zimmerschlüssel ab, verabschiedete mich u. ging zur Radstation. War dann doch überrascht wie viele Biker gestern noch den Weg nach hier gefunden hatten. Bei der Abfahrt war es sehr kalt u. windig, so dass ich mir noch eine lange Hose überzog.
Mein gewählter Weg war ein schmaler, talabwärtsführender Wanderweg (Hochrhöner?) – fast schon ein Trail.
Als erfahrener Mountainbiker hatte ich aber keine Probleme mit dem Weg. Schon eine halbe Stunde später hatte ich die Waldzone hinter mich gelassen u. ich fuhr nun durch Weideland. Da ich schon min. 300hm tiefer war, stiegen die Temperaturen u. der Wind war kaum noch spürbar. Konnte mich meiner langen Hose wieder entledigen. Bald schon führte mich mein Weg durch kleine Dörfer u. Städtchen in Richtung Schweinfurt. Dort ging es dann auf dem Mainradweg über Haßfurt nach Bamberg weiter. Aus dem vorher hügeligem Weg wurde nun eine richtig schnelle Radtrasse, auf der ich meinem heutigen Etappenziel zügig näher kam. Den Scham dieser Etappe machte wieder einmal die Vielfalt der Landschaften aus: Wald -u. landwirtschaftliche Flächen, Obst u. Weinanbau aber auch Industrie.
In Bamberg war dann alles wieder viel romantischer u. historischer – wenn da nicht die vielen Touris gewesen wären. Schob also mein Bike durch die Altstadt. Gelangte so, vorbei an klein Venedig u. mit Blick zur Neuen Residenz weiter zum linken Regnitzarm. Dort lag die Jugendherberge Wolfsschlucht. Mein Zimmer war wie gewohnt reserviert – nur beim Einchecken buchte ich noch zusätzlich ein warmes Abendmenü, da in der Nähe der DJH kein Gasthof war. Das Essen war gut – Bier gab es auch, was will man zum Tagesabschluß mehr?!
5. Etappe:
Tag 05, Etappe 5: 77km, 230hm Bamberg – Nürnberg priv., + 1 Tag
Nach einem gewohnt guten Frühstück nahm ich, bei trüben u. kühlem Wetter, die heutige Etappe nach Nürnberg in Angriff. Die heutige Tour sollte hauptsächlich über den Main-Donau Kanal Radweg gehen. Die Regnitz fließt quasi parallel zum Kanal. Landschaftlich war es schon eine heitere Etappe aber irgendwann wurde es dann doch ein wenig langweilig. Hinter Frauenaurach, Hüttendorf verließ ich den Kanal u. nahm nun den Regnitzradweg, der mich bis in die City von Nürnberg brachte. Mitlerweile klasse Wetter.
Auf einer kleinen Stadtrundfahrt suchte ich dann den Abzweig auf den Fünf Flüsse Radweg, den ich bis Laufamholz folgen wollte. In diesem Ortsteil hatte ich in einem kleinem Gasthof für 2 Übernachtungen reserviert. Bei einem Weizen zur Begrüßung, vom Chef persönlich gezapft, kamen wir ins Plaudern. Da der Chef auch gerne Rad fuhr, sprachen wir natürlich über meine D. Tour u. meinen bisherigen Erfahrungen mit dem Radumbau zum Pedelec. Er staunte nicht schlecht, als er von meinen Trekkingrad Touren u. von dem Kabelbrand im Pedelec erfuhr. Nach langer, interessanter Fachsimpelei beendeten wir vorläufig unser Gespräch. Danach wurde mir mein Zimmer gezeigt. Alles SUPER !!!
Später dann, zum Abendbrot, konnte ich zwischen Gut Bürgerliche Küche u. Griechische Küche wählen. Ich bestellte natürlich etwas Griechisches u. freute mich schon auf den UZO. Nachdem ich so gestärkt war, machte ich noch einen Sparziergang zur S-Bahn Station u. besorgte mir schon eine Tageskarte für den nächsten Tag. Nürnberg ich komme, 5 Stationen bis in die City.