Hier einige Bilder von Leipzig
Etappe 3, Tag 4: 90km, 200hm, Leipzig – Dessau
Nachdem ich am Vortag eine wirklich schöne, abwechslungsreiche u. sehr informative Stadtführung (mit dem Rad) gemacht hatte, ging es heute wieder auf meine Radrunde weiter. Dessau hieß das heutige Etappenziel. Nach einem sehr guten Frühstück in der Jugendherberge verließ ich Leipzig. Der Weg führte mich nochmals in Richtung Hauptbahnhof (Innenstadt) bevor ich in Richtung Podelwitz die Stadt Leipzig verließ. Vorbei am Schladitzer u. dann Werberliner See radelte ich nach Delitzsch. Das Wetter war SUPER – kein Wind u. so machte es richtig Spaß, vorbei an den vielen Seeen, die Landschaft zu genießen. Dem Neuhäuser u. Seelhausener See folgte der große Goitzschese (bei Bitterfeld). Rechts davon, bei Friedersdorf, streifte ich noch den Muldestausee.
Über Muldenstein folgte nun mein Weg, parallel zum Mulderadweg, nach Raguhn. Dort führten ja die Auswirkungen des Jahrhunderthochwasser (August 2002) von Moldau, Elbe u. Mulde zur Katastrophe. 55.000ha landwirtschaftliche Nutzflächen waren geflutet u. 60.000 Menschen mussten evakuiert werden. Als Gegenmaßnahme wurden enorme Geldsummen in den Bau von Hochwasserschutzdeiche gesteckt. Noch vor Dessau gelangte ich auf den Mulderadweg, folgte diesem u. überquerte die Mulde direkt bei Dessau. Fuhr dann, vorbei an Rathaus u. Bahnhof, durch die Innenstadt direkt zur Jugendherberge.
Dort bezog ich dann um 15.30Uhr mein reserviertes Zimmer. Ganz in der Nähe der DJH (20min Fußmarsch) gab es ein Gutbürgerliches Restaurant, in dem ich dann zum Abend hin, einkehrte. Lecker Schnitzel mit Bratkartoffel u. dazu Zwickel Bier aus einem schönen Humpen, rundeten diesen tollen Tag ab.
Etappe 4, Tag 5: 133km, 500hm Dessau – Potsdam
Schon um 9Uhr, nach einem ausgiebigen Frühstück, nahm ich meinen Weg in Richtung Potsdam auf. Als ich die Stadt hinter mir gelassen hatte überquerte ich ein letztes mal, auf dem Europa Radweg 1, die Mulde. Ab Vockerode folgte ich dann dem Elberadweg nach Wörlitz. Schnupperte dort auch kurz am Wörlitzpark (Weltkulturerbe) – war aber nicht so mein Ding,
hatte da schon schönere Parkanlagen gesehen. Sorry. Der weitere Weg ging dann über eine grob gepflasterte Straße u. endete direkt vor der Elbe. Nur mit Hilfe einer Autofähre konnte ich Coswig, auf der anderen Seite, erreichen. Dort lag auch die Fähre.
Es ging auch ohne die Worte:“Fährmann hol über“, denn er war mitlerweile schon auf der Überfahrt zu mir. Es war dann auch eine sehr schöne, ruhige Fahrt nach Coswig. Das war, bei dem super Wetter (Windstill, alle Windräder arbeitslos), auch kein Wunder. Bald schon wieder auf dem R1 ging es durch Wälder, vorbei an Äckern u. Weideland, durch malerische Dörfer u. kl. Städtchen. Einen Großteil dieser Etappe habe ich schon Ansatzweise (R1 bis Potsdam) im Jahr 2006 erradelt.
Alles noch ohne NAVI u. desshalb auch irgendwie anders. Damals war ich im Wesentlichen auf das Suchen der Strecke konzentriert u. hatte daher nicht so den Blick für die Landschaft. Mit der fertig ausgearbeiteten Route im NAVI u. der Track Back Funktion lief alles viel einfacher. Alles passte. Bis zum Örtchen Borkheide folgte ich dem Radweg Tour Brandenburg um dann wieder auf dem R1 weiter zu fahren. Durch ausgedehnte Waldgebiete ging es bis Kemnitzer Heide u. erreichte dort den Schwielosee. Über Caputh fuhr ich nun am Templiner See entlang u. war dann auch bald in Potsdam an der Havel. Mit Hilfe meines NAVI erreichte ich zielsicher um 16.45Uhr die Jugendherberge in Babelsberg. Es war heute wieder eine eine super schöne (nicht nur wegen dem Wetter), abwechslungsreiche Etappe, bei der die sogenannten Radwege nicht immer geeignet waren
Morgen werde ich dann in aller Ruhe eine Rundfahrt in u. um Potsdam herum unternehmen.
Etappe 5, Tag 7: 58km Potsdam – Berlin / Marzahn
Das Wetter war am Morgen noch nicht ganz so strahlend wie gewohnt. Doch als ich dann gegen 9.30Uhr die DJH verließ, klarte der Himmel auf u. die Sonne wurde immer kräftiger.
Heute war Feiertag – 3. Oktober, Tag der Deutschen Einheit. Ich radelte nochmals durch die historische Altstadt von Potsdam (Menschen leer, kaum PKWs). Vorbei am Filmmuseum ging es ins Holländische Viertel. Mit der Fahrt durchs Nauener Tor verließ ich die Altstadt. Noch kurz am Kulturzentrum Schiffsbauergasse, das direkt am Tiefen See liegt, vorbei – dann ging es ein letztes mal über die Glienicker Brücke. Auf Wiedersehen, du schönes Potsdam.
Über einem idyllischen Radweg ging es jetzt in Richtung Pfaueninsel bzw. großer Wannsee. Der Radweg verlief durch den Wald u. es war noch unangenehm kühl. Da recht wenig Menschen unterwegs waren, kam ich zügig voran u. erreichte bald schon einen tollen Aussichtspunkt zum Wannsee. Dort stand ein imposantes Denkmal – der Flämische Löwe. Auf dem See waren schon Wassersportler u. Ausflugsschiffe unterwegs. Überall rüstete man sich für einen schönen Tag am See. Nun verließ ich den Wannsee. Entlang der Havel u. vorbei am Grunewaldturm nahm ich dann die Richtung Olympiastadion auf. Bald schon stand ich vor dem Marathon Tor. Hätte ja gerne mal dieses imposante Stadion besichtigt, doch ich durfte mein voll bepacktes Rad nicht hinter der Absperrung abstellen. Dann vielleicht ein anderes mal (ohne Rad). Auf in die City.
Bald war ich dann wieder auf dem R1 in Richtung Charlottenburg ICC, Funkturm unterwegs. Die Mittagssonne war angenehm u. es war das übliche, hektische Berliner Treiben auf den Straßen. Nicht ganz – ich war ja in der Hauptstadt u. es war ja Tag der Deutschen Einheit! Ab dem Großen Stern / Siegessäule – Straße des 17. Juni war alles gesperrt (autofrei) – PARTYmeile!!! Menschen, Menschen… Stimmung, hier steppte der (Berliner) Bär. Ganz toll.
Am Brandenburger Tor war eine Bühne aufgebaut auf der Livebands auftraten. Jenseits, auf dem Pariser Platz, waren jede Menge Straßenkünstler am Werk. Bei den vielen Menschen war für mich an Radeln natürlich nicht zu denken. Gemütlich schob ich nun meinen Packesel über den Pariser Platz, um danach (nun Unter den Linden) weiter zu radeln. Hier wird auch schon wieder alles aufgerissen (U-Bahn Bau). Vorbei am Berliner Dohm, Humboldt Schachtel – Richtung Fernsehturm, um dann über den Alex zu Schieben.
Dort gab es noch einmal einen tollen Blick mit der Weltzeituhr u. dem Fernsehturm, bevor ich dann den Weg nach B. Marzahn unter die Reifen nahm. Bald war ich auf der Landsberger Allee, der ich nur noch 8km bis Marzahn folgen brauchte. Um halb Drei Uhr hatte ich mein Ziel/Startort wieder erreicht u. das wurde natürlich mit einem Schluck (Pils) aus der Pulle gefeiert. Na dann PROST!
FAZIT: Gerne wieder !!!
Glaubt mir, so eine Radtour durch den (wilden) Osten lohnt sich, wirklich! Wildromantisches Land mit teilweise scheinbar endloser Weite. Wobei man sich für Leipzig oder auch Potsdam ruhig noch einige Tage mehr Zeit nehmen sollte. Ein Großteil der Radweg gehören eigentlich der heutigen Zeit angepasst!
Noch ein TIP – Bundesstraßen meiden, denn die sind nur Schleichwege für Brummis – u. die kennen nur den Weg nach vorn! GEFAHR!!!
Im übrigen, in Sachen Pedelec – diesmal absolut keine Probleme mit dem Bike u. der Technik.
Selbst Etappenlängen von 140km waren kein Problem. Hoffentlich dann auch so nächstes Jahr in den Bergen.