Etappe 2: Hessen

Hemfurth/Edersee – Bad Hersfeld 98km (570hm), 7h 15min Fahrzeit

Am nächsten Morgen gab es noch ein tolles Frühstücks Büffet, bevor ich die nächste Etappe unter die Räder nahm.

(Hotel Dornröschenshöh – einfach Klasse, gerne wieder!)

Zunächst folgte ich noch für einige Kilometer dem Ederradweg bis ich diesen in Wabern verließ. Der Weg führte mich in Richtung Hebel u. hinauf zum Örtchen Falkenberg. Bei Hombergshausen hatte ich dann den höchsten Punkt der heutigen Etappe erreicht. Von dort ging es dann, wieder in schneller Fahrt, hinab in Richtung Fuldatal. Die Fulda erreichte ich dann bei Beiseförth. Vorbei am Kloster Haydau bei Morschen ging meine Fahrt auf dem R1 / Fuldatal RW nun nach Rotenburg a.d. Fulda weiter.

Das schöne Fachwerkstädtchen kannte ich schon von einem früheren Besuch u. hatte es daher in bester Erinnerung. Damals übernachtete ich im übrigen in der örtlichen DJH (2+). Nach einer kurzen Stadtrundfahrt ging es dann wieder auf dem R1 bis nach Bad Hersfeld weiter.

Das Auffinden der DJH war auf Grund der Wegplanung mit dem NAVI überhaupt kein Problem. Gegen 15.30Uhr stand ich vor dem Gebäudekomplex. Es war eine tolle Mischung von Alt u.- Neubau, wobei eine bizarre Außentreppe am rechten Altbau (Fluchtweg), sofort ins Auge fiel. Für Zweiräder gab es einen gesonderten, garagenähnlichen Zweckbau. Ich konnte ohne Probleme sofort einchecken u. das reservierte Einzelzimmer beziehen. Nach dem Duschen erledigte ich noch meine Schreibarbeit, bevor mich der aufkommende Hunger, in die nahe gelegene Altstadt trieb. Hatte mir vorher schon auf dem Stadtplan einen Griechen ausgeguckt, bei dem ich dann einen reichhaltigen Spezialitäten Teller verputzte. Ein kühles, dunkeles Weizen gönnte ich mir natürlich auch u. einen Uzo spendierte dann noch der Chef des Hauses. Einfach nur Spitze – Daumen hoch!

Wieder auf meinem Zimmer, wertete ich noch die heutigen Navidaten aus u. lud den Track der kommenden, 3ten Etappe, ins Gerät.Da es heute angenehmes Radlwetter war, konnte ich auch die schöne Landschaft – mit nur einen ca. 10km langen Anstieg – prima genießen. Hoffentlich hält das Wetter in den nächsten Tagen, denn die Wasserkuppe würde ich doch gerne auf der diesjährigen Tour erreichen. Morgen geht es zuerst in die Hessisch – Thüringische Kaliregion, bevor es dann weiter in die Rhön geht.

Etappe 3: Hessen/Thüringen/Hessen

Bad Hersfeld – Eckweisbach 67km, (750hm), 6h 15min Fahrzeit

Nach einem guten, ausgiebigen Frühstück, ging es am nächsten Tag wieder auf die Piste. Leider war das Wetter nicht ganz störungsfrei. So holten mich die ersten Regenschauer schon nach einigen Kilometern hinter Bad Hersfeld ein. Ein leichter Landregen begleitete mich dann auch für eine Weile auf meinem Weg, bevor ich mein erstes Highlight dieser Etappe erreichte.

Angesagtes Ziel heute sollte Phillipsthal/Unterbreizbach, dort wird Bergbau betrieben, sein. Nicht wie ich ihn kenne (Steinkohle) sondern Kalisalze werden dort abgebaut. Die sind dann zur Weiterverarbeitung in der Chemie / Medizin u. Düngermittelindustrie bestimmt. Zur Straßensicherheit im Winter findet dieses Naturprodukt natürlich auch als Streusalz Verwendung. Schon von weiten fällt eine riesige Abraumhalde auf.

Kein schwatter Berg, – nein, grauweiß u. kahl. Ferner ist eine Förderbandanlage, die den Abraum nach oben bewegt u. dort an der Haldenflanke abwirft, zu sehen. Oberhalb von Unterbreizbach hatte ich einen super Blick auf den gesamten Bergbaubetrieb. Dieser weißgraue Riesenhaufen ist schon ein gewöhnungsbedürftiger Anblick, in mitten der landwirtschaftlichen Natur.

Nachdem ich wieder das Talniveau erreicht hatte, befand ich auch schon in Thüringen (Wartburgkreis, WAK) und folgte dort dann dem Ulstertal RW in die Vorder – bzw. Kuppenröhn.         – Über viele Kilometer war er auch ein geologischer Lehrpfad –

Landwirtschaftliche Großflächen, Flussauen, kleinere Waldbestände u. vereinzelte Berge (Kuppen, vulkanischer Herkunft) prägten nun die Landschaft.

Radelte durch Dörfer, vereinzelte Kleinstädte, bis ich dann kurz hinter dem Örtchen Motzlar die Bundeslandgrenze erreichte. Nun war ich wieder in Hessen. Hier verlief noch bis Dez. 1989 die inner deutsche Grenze.

Bis kurz vor Hilders folgte ich noch dem ruhigen Ulstertal Radweg, bog dann aber auf den Milseburg RW (gleichzeitig: Rhön – Hessischer R3 u. Bahnradweg) ab. Bis zu meinem heutigen Etappenziel Eckweisbach waren es nun auch nur noch 2,5km. Eckweisbach liegt bei ca. 485m ü. NN, – zur Wasserkuppe sind es also nur noch 465hm. In dem kleinen Rhönörtchen gab es den Gasthof „Zum Rosenbachschen Löwen“, in dem ich Reserviert hatte.

Die Pension, Küche u. das Rhön Urtyp Dunkel waren Klasse! Noch beim Abendessen (Schwenelende, Gemüse u. Kroketten) gesellte sich der Wirt des Hauses an meinen Tisch.

Im Gespräch stellte sich heraus, das er öfter mal Amateur Fußballvereine in seinem Haus zu Gast hat. Es fiel dann öfter mal der Name Castrop Rauxel. „Das ist unser Nachbarstädtchen“, meinte ich – „Mehr nach Dortmund. Ich bin ja eher ein Schalker u. keine Zecke (das ist wichtig)“! Thema WM kam natürlich auch noch dran,-bevor ich dann mit einem großen, gefüllten Bierhumpen auf mein Zimmer verschwand.

Das übliche für heute fehlte ja noch: Buchführung, Navi füttern u. das Etappenprofil für Morgen studieren. Demnach müßte ich nach 12km, wenn das Wetter mitspielt u. ich nicht die Alternativetappe nehmen brauche, oben auf der Wasserkuppe sein. Das war ein schöner Gedanke um den Tag ausklingen zu lassen.

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