Tag 4: Heidelberg Sehen & Erleben (Stadtbesichtigung)

Strahlender Sonnenschein weckte mich gegen 7Uhr u. voller Elan ging ich den Tag an. Nach der morgendlichen Toilette betrat ich dann gegen 8Uhr den Frühstückssaal. Der war zwar schon gut besucht, aber auf Grund seiner Größe u. der intelligenten Aufteilung des Büfetts, kam es nicht zum Gedrängel oder gar zum Rückstau. Hier war professionelle Vielfalt in allen Belangen geboten: Früchte, Brot, Brötchen, Wurst, Käse, Marmelade, Kaffee, Tee, Fruchtsäfte … SUUUPER!!! Ich ließ es mir schmecken. Gegen 10Uhr machte ich mich auf, die Stadt (ca. 4 schöne, abwechslungsreiche Kilometer Fußmarsch bis in die Altstadt) zu erkunden.

Vorbei am Tiergarten ging es direkt hinüber auf das Areal der Ruprecht-Karl Universität Heidelberg u. durch dessen Botanischen Garten. Vorbei an der schon gut besuchten Mensa, schlenderte ich durch das weitläufige Unigelände. Bald erreichte ich den Neckar. Parallel zum Burgenstraßen bzw. Neckar RW führte mich die Wanderung zum bekannten Philosophenweg.

Dieser ist neben dem Schloss und der Alten Brücke über den Neckar eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Stadt Heidelberg. Der Weg führt auf den Heiligenberg hinauf u. verläuft parallel zum Neckar, – ungefähr auf halber Höhe zwischen dem Fluss und dem Berggipfel. Zwischen 1837 und 1841 wurde der bis dato beliebte Weinbergspfad als Weg in seiner heutigen Form angelegt. Er bietet grandiose Panoramablicke auf Alt-Heidelberg mit seinem Schloss am bewaldeten Königsstuhl. Sowie auf den Neckar u. schließlich im Westen auf die Weiten der Rheinebene bis hinüber zum Pfälzer Wald. Am Wegrand stehen Bänke u. laden zum Verweilen ein. Gedenksteine erinnern an die Dichter Hölderlin u. von Eichendorff (Romantiker). Vorbei an vielen Gärten, erreichte ich schließlich den Schlangenweg.

Er verbindet am steilen Hang des nördlichen Neckarufers die Alte Brücke mit dem Philosophenweg. Es war ein sehr schöner Abstieg auf dem doch sehr steilen, knapp einem halben Kilometer langen Weg. Ich überwand staunend den Höhenunterschied zwischen Neckarufer und den Gärten des Philosophenweges. Die Serpentinen sind mit höckrigem Sandstein gepflastert. Efeu bewachsene Trockenmauern begrenzen den Fußweg, auf dem sich auch Eidechsen in der Sonne tummelten. Hinter fast jeder Kurve waren rondellartig gut besuchte, gemauerte Sitzecken zu finden.

Schließlich lag sie vor mir, die Alte Brücke (Karl-Theodor-Brücke) mit ihren Skulpturen. Am südlichen Ende der Brücke ist es ein Standbild des Bauherren Kurfürst Karl-Theodor, die Statue am nördlichen Ende stellt Minerva / Pallas Athene (Göttin der Weisheit) dar. Die Steinbrücke zählt zu den Wahrzeichen von Heidelberg. Das Brückentor, quasi als Eingang zur Altstadt, gehörte einst zur Stadtmauer. Der Brückenaffe, der in den 70er Jahren auf der Altstadtseite der Brücke wieder aufgestellt wurde, ist eines der beliebtesten Fotomotive.

Brückenaffe Vers: Zu Heydelberg, sich da hin und her. Da findestu wohl meines gleichen mehr.

 Am ersten Brückenpfeiler sind die Hochwasserstände der letzten Jahrhunderte angezeichnet. Na dann mal ab ins Getümmel der östlichen Altstadt. Ich schlenderte durch die Gassen, über den Marktplatz mit seiner Heiliggeistkirche, Herkules Brunnen u. dem Rathaus. Weiter dann über den Kornmarkt mit seiner(m) Mariensäule/brunnen. Um schließlich in weiteren 10 Minuten, über einen Fußweg mit 330 Stufen, das Heidelberger Schloss zu erreichen. (Ich hätte natürlich auch die Königsstuhl Bergbahn/Standseilbahn benutzen können).

Das Schloss ist „DAS“ Wahrzeichen Heidelbergs und die Ruinen wurden zum Symbol einer ganzen Epoche, der „Deutschen Romantik“. Während der Zeit der Romantik erlebte es seine zweite Blütezeit, die bis heute andauert. Es ist halt eines der bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Welt.

Seit dem Baubeginn im 13. Jahrhundert hat das Schloss eine bewegte Geschichte hinter sich. Pfalzgrafen und Kurfürsten erweiterten das Gebäude über drei Jahrhunderte hinweg. Im Schloss finden sich architektonische Zeugnisse der Gotik und der Renaissance, – der Blütezeit des Schlosses. Nach der Zerstörung des Schlosses im Pfälzischen Erbfolgekrieg 1689/1693 wurde es nie mehr völlig aufgebaut, verfiel allmählich, bevor Charles de Graimberg es vor dem Abriss rettete.

Von hier oben (Westwall) hatte ich, bei dem schönen Wetter, eine fantastische Aussicht auf die Heidelberger Altstadt, dem Neckar mit der Alten Brücke u. auf dem gegenüber liegenden Philosophenweg.

Angesichts dieser riesigen, zerstörten Schlossanlage übte die Ruine doch ein gewisses Staunen bei mir aus. Einerseits imposante, gewaltige Gemäuer u. dann doch diese sichtbare Zerbrechlichkeit, – ein wirklich einmaliges Zeitzeugnis. Es ist ein tolles Freilichtmuseum.

Ich bummelte durch die weitläufig angelegten Parkanlagen weiter, bis es dann schließlich auf einem recht steilen Fußweg, wieder hinunter zur Altstadt ging. Dort schwamm ich dann, recht anonym im großem Touristenstrom, der Hauptstraße (1,6km lange Fußgängerzone) entgegen. Grandios?! Weniger ist Mehr!

Die Hauptstraße verbindet die östliche mit der westlichen Altstadt. Hier auf dieser Shoppingmeile findet man alles: Kaufhäuser, Boutiquen, Cafes und Brezelstände, Barokbauten sowie Renaissance Fassaden.

Im Bereich der Alten Universität verlässt man die östll. Altstadt. Mein Weg führte mich nun, vorbei an Theater u. dem Kurpfälzisches Museum, weiter zur Th. Heuss Brücke. Von dort nochmals ein letzter Blick Richtung Königsstuhl bzw. dem Heiligenberg, bevor ich mich wieder auf den Rückweg zur Jugendherberge machte. Gegen 17 Uhr war ich dann wieder dort u. nahm erst einmal eine kühlende Dusche. An diesem tollen Tag war das heute schon eine gewaltige, fast bilderbuchartige Sinnesflut, die erst einmal sacken musste.

Heidelberg war für mich schon sehr beeindruckend. Pünktlich halb 7 dann, war ich wieder beim Italiener. Gönnte mir ein leckeres Saltimbocca mit Pommes u. Salat. Dazu noch dunklen Gerstensaft – was will man mehr. Klasse!

Was für ein einzigartiger Tag!

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