Bilder von Nürnberg
Tag 07, Etappe 6: 83km, 550hm Nürnberg – Kipfenberg (Altmühltal) priv. Übernachtung
Die Rechnung hatte ich schon am Vorabend beim Chef beglichen, konnte mich also ganz auf mein Frühstück konzentrieren. Alles war gut. Nachdem mein Bike wieder bepackt war, ging es auf dem Fünf Flüsse Radweg zurück in Richtung Nürnberg. Weiter dann bis kurz hinter Worzeldorf, danach fuhr ich auf dem Nürnberg/Rothseeradweg, den ich dann bis Kinding fahren konnte. Bis zum Rothsee ging es nochmals über etliche Kilometer am Main Donau Kanal entlang aber dann ab Hilpotstein wurde der Weg wieder hügeliger u. somit auch interessanter. Wälder, Felder, kleine einsame Dörfer wollten von mir erobert werden. Es war windstill u. die Wärme verwandelte sich in Hitze.
Noch war meine Getränke Reserve nicht aufgebraucht – aber bald muß ich mal Nachtanken. Machte jetzt mal öfter eine Kurzpause um nicht auszuglühen. Bei Kinding fuhr ich die nächste Tankstelle an. Ich besorgte mir 1 Liter Apfelschorle. Die Kassiererin fragte mich:“ Na, auch getankt?“ „Nee, bin mit dem Rad da, brauche nur 2 Liter auf 100 Kilometer!“ „Ganz schön sparsam“ antwortete sie. Ich trank einen halben Liter Schorle u. nahm die letzten Kilometer in Angriff, hatte ja das Altmühltal erreicht.
Bis Kipfenberg waren es höchstens noch 15km auf dem romantischen Altmühltal Radweg. Trotz der Hitze konnte ich die letzten Kilometer bis zu meinem Etappenziel, ruhig abspulen. Es war wieder ein kleiner Gasthof in dem ich ein Zimmer reserviert hatte. Hier gab es dann abends wieder was deftiges zur Stärkung u. der Durst wurde mit dunkelem Landbier gestillt.
Da ich einen kleinen Fernseher auf dem Zimmer hatte, konnte ich mal den Wetterbericht für die nächsten Tage sehen. Anhaltende Hitzewelle in ganz Bayern! Morgen stehen auch wieder 90km auf dem Papier – also FRÜH los !!! Mal mit dem Wirt sprechen, – 7.30Uhr Frühstücken müßte doch wohl machbar sein, dann kann ich um 8Uhr losradeln. Vielleicht entkomme ich ja so der großen Hitze.
Tag 08, Etappe 7, 91km, 390hm Kipfenberg – Donauwörth DJH
Pünktlich 7.30 Uhr gab es ein herzhaftes Frühstück – hätte auch schon eine halbe Stunde früher kommen können, war also kein Problem. Um 8 Uhr befand ich mich schon wieder auf dem Altmühltalradweg in Richtung Altendorf. Der Radweg war noch Menschen leer, dass sich dann aber im wunderschönen Eichstätt änderte. Es war mittlerweile eh Zeit für den Gottesdienst/Messe u. somit waren viele Kirchgänger in dieser historischen Domstadt.
Bald hatte ich dieses Städtchen wieder verlassen u. folgte wieder den windungsreichen Altmühltalradweg. In Dollnstein verließ ich dann dieses herliche Tal der Altmühl. Nun fuhr ich auf dem Amper-Altmühlradweg in die Ausläufer der Schwäbischen Alb u. durch das Donau Ursprungstal hinab nach Wellheim. Kurz hinter Hatzenhofen befuhr ich den Donauradweg – mittlerweile erreichte die Mittagshitze ihren Höhepunkt. Bisher erlebte ich eine traumhafte Natur, in der Ackerbau u. Viehzucht die Landschaft bestimmte. Nun, schon in der Nähe von Donauwörth (auf dem Donauradweg), musste ich wieder einiges an Höhenmeter bewältigen. Von der Donau war da allerdings weit u. breit nichts zu sehen. Der Kampf mit dem Berg u. der Hitze begann in Marxheim. Der Radweg führte mich hoch nach Graisbach wo glücklicherweise ein Brunnen mit Trinkwasser stand. Hier konnte ich meine Wasserreserven auffüllen u. auch mal den Kopf abduschen. Das tat gut, ehrlich. Plötzlich standen mehrere Radfahrer neben mir u. wollten es mir gleich tun. „Wo wollen Sie hin?“ kam da eine Frage in meine Richtung. „In die Jugendherberge nach Donauwörth“ antwortete ich. „Da haben Sie aber Glück, für Sie geht es bis dorthin nurnoch bergab.“ „Kein Wunder, wenn man oben auf dem Berg steht“ antwortete ich. Ich hatte dann in der Tat nur noch 8km bis zum heutigen Etappenziel. An einer Tankstelle besorgte ich mir noch, noch bevor ich die Jugendherberge erreichte, 2 Flaschen Bier. Wie sich später herausstellte war das eine glänzende Idee.
Denn in der Jugendherberge angekommen, war die Rezeption nicht besetzt – erst in 2 Stunden, also 17Uhr. Die Jugendherberge war Menschen leer aber schön u. angenehm klimatisiert. Verbrachte dann halt die Wartezeit im Vorraum der Jugendherberge (besser als vor der Tür). Hier konnte man sich ausstrecken u. zum Lesen gab es auch genügend Stoff. Stoff – hatte ich ja auch, gönnte mir ein Fläschchen u. döste danach so vor mich hin. Auch gut. Pünktlich 17Uhr konnte ich dann mein reserviertes Zimmer belegen u. endlich ausgiebig Duschen. Da ich schon einige Male hier in dieser Jugendherberge war, wusste ich auch, dass hier ganz in der Nähe ein gutes chinesisches Lokal ist. Eineinhalb Stunden später stand ich vor einem tollen chin. Buffet und ließ es mir schmecken. Kurz nachdem ich wieder in der Jugendherberge war, zog draußen ein Unwetter auf. Regen peitschte gegen meine Fenster u. ein gewaltiger Sturm verbog die Bäume. Nach einer halben Stunde legte sich der Sturm u. der Regen wurde schwächer – hörte aber nicht auf. Ich zog dann die Bettdecke über den Kopf – schlief auch bald ein. Genug für heute.