Berlin 2009
36. real, – Berlin-Marathon 2009, Inline-Skating
Zum zwanzigsten Mal jährt sich in diesem Jahr die(er) Fahrt/Lauf durch Stadtteile von West – und Ost Berlin.
Genau an 4 verschiedenen Punkten wird in der Hauptstadt die ehemalige Grenzlinie überquert: Zum ersten Mal bei Kilometer 7 auf der Kronprinzessinnen-Brücke, nach 14 Kilometer am damals offiziellen Grenzübergang Heinrich-Heine Straße, zum dritten Mal bei Kilometer 38,5 am Potsdamer-Platz und schließlich kurz vor der Ziellinie am Brandenburger Tor.
Hier nun die Stadtbezirke durch den die Marathonstrecke führt:
Start in Berlin Mitte, weiter nach Tiergarten, Alt Moabit, Mitte, Alt Berlin, Kreuzberg, Schöneberg, Steglitz, Zehlendorf, Wilmersdorf, Charlottenburg und durchs Brandenburger Tor zum Ziel wieder in Berlin Mitte.
Als ich gegen 13.30Uhr auf dem Veranstaltungsgelände (nahe dem Reichstag) eintraf, war dort schon überall Party pur!
Auf der Zielgeraden am Brandenburger Tor lief bereits seid 12Uhr ein tolles Rahmenprogramm mit Show, Sport u. Spaß. Auf großen Videowänden konnte das Treiben verfolgt werden u. von den aufgebauten Tribünen jubelten schon jetzt die begeisterten Zuschauer.
Für die Sportler wurden dann ab 14Uhr die Eingangstore zum Platz der Republik geöffnet.
Rings um dieser großen Rasenfläche standen Dusch, – Umkleide u. Massagezelte – sowie Zelte, bei denen die Kleiderbeutel abgegeben wurden.
Nachdem ich umgezogen war u. meinen Kleiderbeutel abgegeben hatte, suchte ich nach bekannten Gesichtern. Sportsfreund Martin wollte doch in diesem Jahr auch mit seinen Sportskameraden (Post SV Buer, Skater Abteilung) hier in der Hauptstadt an den Start gehen.
Habe dann mal versucht per Handy mit ihm Kontakt aufzunehmen, leider vergebens. Doch siehe da! Wenige Minuten später traf ich ihn, eher zufällig, an der Kleiderbeutel Abgabe.
„Hallo Siggi, komm doch mit. Ich treffe mich mit meinen Leuten da vorne bei der Treppe am Reichstaggebäude“ sagte Martin. Wir machten uns gemeinsam auf den Weg u. einige Zeit später fanden wir die „Postler“. Ein ca. 20 Mann/Frauen starkes Team saß auf den Stufen zum Reichstag. Kurze Begrüßung u. nachdem wir neben ihnen Platz genommen hatten, wurden erst einmal einige Fotos geschossen.
Danach stellten wir uns im großen Kreis auf. Nach einer Kurzansprache des Teamchefs u. einem lauten Schlachtruf ging es wieder zurück Richtung Startraum. Es war ja immer noch ausreichend Zeit sich zu erleichtern und/oder sich warm zu laufen.
Dann ging es bald los. Ich traf Martin mit einigen Mädels aus seinem Team im Startblock F (Fun 1) wieder.
„Komm doch mit, hänge dich dran – wir fahren ja nicht so schnell“ meinte Martin. „Mal sehen“ antwortete ich.
Doch im Bereich Siegessäule (Goldelse) haben wir uns schon verlohren. Zum einen teilt sich ja hier das Feld der Sportler kurzzeitig, zum anderen ist in diesem Getümmel doch alles ziemlich unübersichtlich – macht nichts, dachte ich nur.
Danach lief dann alles gut u. zügig, bis bei ungefähr Kilometer 13, – da hatte ich dann einen Crash. Ein neben mir laufender Sportler erwischte mich unten an den Füßen. Ich fing an zu taumeln u. bekam diese Bewegung auch nicht mehr unter Kontrolle. So kam es zu einer unsanften Pobackenbremsung.
Außer Schürfungen u. einer zerschlissenen Hose auf der rechten Seite ist mir glücklicherweise nichts weiter passiert! Ich war froh, dass das große Feld der übrigen Skater gut reagieren konnte u. alle um mich herum fuhren. Dumm gelaufen. Ich rappelte mich auf u. fuhr langsam am rechten Straßenrand weiter. Es dauerte einige Zeit, bis ich wieder in meinen gewohnten Rhythmus kam u. wieder richtig Fahrt aufnahm.
Bei der Überfahrt der Halbmarathonmatte hatte ich noch ein gutes Körpergefühl, dass aber leider ab Kilometer 30 plötzlich immer schlechter wurde. Da half dann nur noch langsam weiter u. Powerbar Gel mit viel Wasser hinterher. Erst ca. 5 Kilometer weiter verspürte ich wieder genügend Antrieb in mir, um mehr Tempo aufzunehmen.
Ich wußte genau auf welchem Teil der Strecke ich mich gerade befand. Als ich dann am Potsdamer Platz vorbei kam, war wieder eine gewisse Vorfreude in mir.
Bisher kein guter Lauf von mir, – eine besonders schnelle Zeit war eh nicht mehr möglich! Ab jetzt gilt für mich nur noch die Devise: Genieße den Augenblick!
Unter den Linden – gleich geschafft!
Eine sowieso schon Prachtstraße wird im Angesicht der untergehenden Sonne, nur noch schöner. Immer den Schatten der voran fahrenden Sportlern folgend kam dann der große Augenblick – die Fahrt durch das Brandenburger Tor. Der Sonne entgegen. Einfach nur GEIL!!!
Dann jubelnde, laut klatschende Menschen, Musik – Party pur: ZIEL-Durchfahrt.
Ich stoppte meine mitlaufende Uhr u. war froh mit einer Zeit von 2h04min doch noch glücklich hier angekommen zu sein. Es war wohl mein letzter Start bei diesen Sportveranstaltungen. Vielleicht!?
Nachdem ich meine Medallie entgegen genommen hatte ging es erst einmal zur Tankstelle!
Wie oftmals bei diesen Veranstaltungen gab es wieder reichlich Erdinger Freibier(alkoholfreies Weißbier). Gekühlt, echt lecker. Martin traf ich dann natürlich auch hier an der Tränke. Er war schon vor 25min mit seinen Mädels aufgeschlagen – BRAVO, Respekt! Er machte dann noch einige Fotos von mir, bevor ich mich von ihm verabschiedete. Nach dem ich wieder meine Zivilsachen anhatte, schlenderte ich durch die hereinbrechende Dämmerung in Richtung Alex.
Machte noch einige schöne Nachtaufnahmen von Berlin, bevor ich dann per Straßenbahn wieder nach Marzahn zurück fuhr.
Fazit:
Manchmal kommt es eben anders, als man denkt.
Ich schätze, die letzte Etappe(145km) meiner Ronda Grande Berlin hat doch mehr Körner gekostet als ich mir eingestanden hatte. Auch die 4 Tage der Regeneration waren wohl zu wenig. Es fehlte mir einfach an Frische in diesem Lauf.
Doch der absolute Wille durchzuziehen war ja da u. nur das zählt letztendlich wirklich!