Etappe 2, 100km, 1550hm

Bad Hersfeld (Hessen) – Kloster Kreuzberg (Bayern)

Abfahrt: 8.15Uhr

Ankunft: 17.30Uhr

Wetter: sonnig, warm, kein Wind / Regen

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Nach dem Motto:“ Der frühe Vogel…“ bin ich am nächsten Morgen pünktlich ans Werk geschritten. Nachdem ich mit meiner morgendlichen Toilette fertig war, meine gesamten Sachen wieder verpackt hatte, verließ ich mein Zimmer.

Das Bettzeug nahm ich gleich mit u. Legte es an der Sammelstelle ab.

An der Rezeption besorgte ich mir den Schlüssel von der Radgarage u. holte von dort mein Reiserad nach vorne. Nun musste ich noch 2 mal auf mein Zimmer um Gepäck u. Die beiden aufgeladenen Akkus zu holen. Nachdem alle Teile ihren angestammten Platz am Rad eingenommen hatten, sicherte ich das Rad mit meinen Ringschlössern u. Ging in den schon geöffneten Speisesaal. Alles großzügig ausgelegt, hell u. sauber.

Um dieser Zeit war der Saal nur spärlich besucht. Also hatte ich an dem großartigen, reichhaltig gedeckten Buffet freie Auswahl – konnte somit aus dem vollen schöpfen. Mit meinem 3 Gang zur Futterquelle holte ich mir nur noch `ne schöne Tasse Kaffee, die ich dann zum Abschluß in aller Ruhe austrank. Ging in Gedanken schon die kommende Tagesetappe durch: erst fahre ich nach Thüringen zu den weißen Berge; dann auf den Ulster RW;

vielleicht über die Wasserkuppe (diese Endscheidung lasse ich mir offen); weiter dann zum Kreuzberg (Bayern).

Bald schon checkte ich aus u. gegen 8.15Uhr begann das Tagesabendheuer auf dem Rad. Wenige Kilometer weiter verließ ich schon den Stadtbereich von Bad Hersfeld u. war dann auch gleich auf meinem RW nach Phillipsthal, Hattdorf, Unterbrezbach

Bald wurde es wieder ruhig um mich und ich tauchte in eine überwiegend landwirtschaftlich genutzte Natur ein.

Es ist schon beeindruckend u. für mich ungewöhnlich, wenn man am Horizont diese graue, bleiche Kali Abraumhalde sieht.

Unsere Halden im Ruhrgebiet sind ja normalerweise schwarz grau. Aber da wir ja seid längerer Zeit keinen aktiven Kohlebergbau mehr betreiben u. daher auch kein Abraum mehr gekippt wird, sind unsere Halden voll begrünt. Sehr schön!

 

Bei Hattorf / Unterbrezbach steht das eindrucksvolle Kali & Salz Bergwerk / Werra.

Bei Phillipsthal mündet die Ulster in die Werra. Ich habe in Philippstahl die Höhen erklommen um einen tollen Blick auf das Bergwerk bzw. auf den bleichen Riesen zu erlangen.

Wieder hinab, vorbei an dem Örtchen Unterbrezbach, führte mein Weg ins Ulstertal.

Der Ulstertal RW ist in diesem unteren, thüringischen Streckenabschnitt, sehr idyllisch, ursprünglich aber auch landwirtschaftlich geprägt. Alte Ansiedelungen, Dörfer sowie einsame Höfe lagen links u. rechts des Radweges.

Bei Motzlar in Richtung Tann endet dann der Wartburgkreis/Thüringen mit der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Der RW verläuft nun weiter in Hessen auf dem Bahn RW. Nun befand ich mich in der sogenannten Kuppenrhön. Der gesamte Radwegverlauf war bisher sehr ruhig u. ich beschloß, diese meditative Ruhe nicht zu brechen. Daher fuhr ich nicht auf den Milseburg RW Richtung Eckweisbach sondern über Hilders. Damit hatte ich den Streß mit den Motorräder/PKW`s auf dem Zubringer zur Wasserkuppe ausgeklammert.

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Fuhr also, stetig bergan, in Richtung Wüstensachsen auf dem Ulster RW weiter. Hinter Wüstensachsen, wieder in der Einsamkeit, kam ich am Abzweig zur Ulsterquelle vorbei.

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Die Quelle hätte ich aber nur zu Fuß oder mit einem MTB erreichen können. Daher folgte ich dem Feldweg u. gelangte so auf die Hochrhön Fläche. Dort orientierte ich mich kurz und befolgte die Staatsstraße 2288 nach Ebertsholz, Bischofsheim (talabwärts). Bei dem schönen Wetter steppte dort der Bär.

Also, – Flucht nach vorn. Es waren ja nur noch wenige Kilometer. Doch die hatten es ja bekanntlicher weise in sich. Das Kloster Kreuzberg liegt ja auf gut 925m üNN. Die ersten 2-3 Kilometer auf dem Sträßchen zum Kloster waren ja mit bis zu 6% Steigung sehr moderat. Nach einer Kurve dann eine kleine Spitze mit bis zu 12%. Kurze Senke, danach flach um dann ins Finale zu gelangen. Bergankunft dann mit einer langen (1,5km?) Rampe, die bei 16% Steigung lag. Geschafft.

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Hier oben waren die klösterlichen Biergärten alle gut gefüllt. Menschen über Menschen, – laut, gröhlend. Die hatten nichts mit Besinnlichkeit zu tun. Dann die (meine) Routine: Anmeldung, Zimmerschlüssel entgegen nehmen, Rad abladen, Gepäck auf`s Zimmer tragen, Fahrrad auf dem Stellplatz abstellen.

Zurück auf dem Zimmer: kurz frisch machen, umziehen u. dann ab in die Kantine. Es war schließlich 17.45Uhr – 18Uhr schließt die Kantine. Ich bestellte mir Leberkäs, Bärlauchfleich mit Kartoffelsalat u. mit einem Getränk verschwand ich dann im Speisesaal (der war nur für Hausgäste). Das Essen war köstlich, – das Bier sowieso. Konnte diese riesige Portion aber nicht verdrücken u. wickelte mir den restl. Leberkäs in eine Serviette ein u. ging wieder auf mein Zimmerchen.

Nach dem Duschen machte ich meine üblichen Hausaufgaben. Vorher holte ich mir aber noch einen Humpen von dem bernsteinfarbenen Klosterbier.

Bei geöffnetem Fenster hörte ich das Krakelen aus den unten liegenden Biergärten. Nur gut das die ab 21Uhr geschlossen werden. Ruhe machte sich langsam wieder breit. Bald war eh Nachtruhe im Kloster angesagt. Gut so,- wurde auch nicht alt an diesem Abend.

Fazit des Tages: Grandiose Tagesetappe! Daumen rauf.

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