Unterwegs mit dem E – Trekkingrad
Tag 1, Etappe 1 (30km, 107km, 137km), 1050hm
Recklinghausen – Dortmund Hbf, mit der DB (Sauerlandexpress) nach Winterberg (NRW) – Malsfeld (Fulda, Hessen).
Die Fahrzeit ab Winterberg betrug 6 Stunden
Pünktlich um 6.45Uhr, nachdem das E – Reiserad vollkommen aufgerödelt war, startete ich meine erste Tagesetappe der Tour 2016. Bei sehr trüben, usselligem Wetter fuhr ich los. Nach ca. 12km setzte der Regen ein. Erst sanft, doch dann stärker u. beständig. Er begleitete mich bis Dortmund. Als ich den Bahnhofsvorplatz erreichte hatte der Himmel ein Einsehen mit mir u. es tröpfelte nur noch.
Lag gut in der Zeit – in knapp 30min (8.40Uhr) sollte der Sauerland Express seine Fahrt nach Winterberg aufnehmen. Ich konnte also in aller Ruhe, mit dem Fahrstuhl, den Bahnsteig erreichen. Gegen 8.30Uhr lief der Express, aus Richtung Winterberg kommend, ein.
Er spuckte schon die ersten Pendler aus. Nachdem dieses Menschenheer den Bahnsteig verlassen hatte, konnten die wartenden Bahnpassagiere einsteigen. Da der Zug 2 Fahrradabteile hatte, wählte ich das Vordere, direkt hinter der Zugmaschine, aus. Hier vorne war alles ruhig, sodass ich in alle Ruhe mein Bike in den Zug befördern konnte. Danach holte ich mein Gepäck nach. Immer noch alles ruhig , – keie weiteren Biker?! Der gesamte vordere Wagen war, bis auf meine Wenigkeit, leer.
Drei Minuten vor der Abfahrt kam der Zugführer durch das Abtei. Als er auf meiner Höhe war sagte ich verwundert: „Moin. Was ist los? Bin ich heute Morgen der einzige der nach Winterberg will, oder bin ich im falschen Zug?“
„Ja, Moin. Nee, die sitzen alle in den beiden letzten Wagen. Wohl wegen dem Regenwetter. In Winterberg scheint die Sonne“ meinte er scherzhaft. „Zumindest war es vor 2 Stunden dort noch trocken! Halb so wild. – Schönes E-Bike haben Sie da“ meinte er. „Ich habe auch eins“.
So kamen wir ins Plaudern.
„Fahren Sie auch den Ruhrtalradweg?“ fragte er. „ Nee, nee, – ich fahre nach Süden – ins Allgäu“ antwortete ich. „Komme aus Recklinghausen u. bin auf Deutschland Tour.“
„Na dann wünsche ich ihnen gute Fahrt“, meinte er. „Ich fahren jetzt los.“
Ich bedankte mich für seine Wünsche u. kurze Zeit später setzte sich der Express in Bewegung. Da niemand mehr zustieg, war ich allein im Abtei, – so etwas hatte ich bisher auch noch nie erlebt! Nahezu pünktlich, gegen 10.30Uhr, erreichte ich Winterberg. Es war eine ruhige Fahrt und nahezu trocken war ich mittlerweile auch wieder. Die Sonne schien – fast. Zumindesten regnete es hier nicht, doch dunkele Wolken ließen nichts Gutes erahnen. Nachdem ich das E – Reiserad wieder vollständig beladen hatte, begann quasi der erste Wettlauf mit der Natur.
20Km freier Fall durchs Orketal hinunter nach Medelon – gerade so rellativ trocken geblieben, geschafft. Die Regenfront liegt hinter mir und ich habe mitlerweile Frankenberg (Eder) u. kurz drauf Frankenau in Hessen erreicht. Über den Hessischen Fernradweg R6 verläuft meine Tour, durch eine waldreiche Landschaft (Kellerwald), entlang der Höhenlinien weiter in Richtung Edersee. Das Wetter war seid geraumer Zeit regenfrei. Es wurde auch immer sonniger u. wärmer.
Daher wurde es für mich Zeit nach einem schönen Rastplatz Ausschau zu halten, um kurze Bikesachen anzulegen. Gesagt, – getan. Danach noch `nen Schluck auße Pulle – so, kann weiter gehen. War nun schon über 70 Kilometer (ab RE) unterwegs u. der Gepäckträger Akku (15Ah) stellte immer noch Kapazität (knapp 2 Balken) zur Verfügung. Nach weiteren 27 Kilometern, kurz hinter Wega / vor Fritzlar, klemmte ich schließlich den Rahmen Akku (13Ah) an.
100 Kilometer Fahrleistung mit dem großen Akku kann sich doch sehen lassen! Wie schon gesagt: Wenn Man(n) ökonomisch diese Zusatzleistung einsetzt/zuschaltet klappt das schon. Für die nun noch verbleibenden 30 Kilometer reicht die Ladung des 2ten Akkus locker aus. Nachdem ich an Fritzlar vorbei war u. bei Wabern(120m ü.NN) das Edertal verließ, erreichte ich schließlich das kleine Örtchen Hebel. Dort wechselte ich die Richtung u. es ging recht steil nach Falkenberg (230m ü.NN) hinauf. Den Scheitelpunkt dieser Bergfahrt erreichte ich bei Hombergshausen (315m ü.NN). Danach rollte ich mit recht hohem Speed Ostheim (265m ü.NN) entgegen. Danach mußte ich noch einige Buckel(Ausläufer des Knüllgebirges) bezwingen, ehe ich das Fuldatal erreichte.
Seid geraumer Zeit leistete ich mir mal wieder ein Rennen mit bedrohlich schwarzen Wolken. Mal war diese schwarze Wand vor, – dann wieder mehr links von mir. Da Malsfeld (Fulda) sich direkt unten im Tal befand, rette ich mich in schneller Fahrt ins Dorf u. stand auch schon direkt vor dem Landhotel Jägerhof, als die ersten Tropfen vom Himmel fielen.
Nachdem ich mich angemeldet u. mir mein reserviertes Zimmer gezeigt wurde, schob ich mein Rad in die Garage. Die Akkus sowie das Gepäck wuchtete ich nun auf mein Zimmer. Nun kamen die Tätigkeiten, die sich in den nächsten Tagen immer wiederholen würden:
Akkus aufladen, Roadbook ausfüllen.
Navi: die gefahrene Etappe auf das Netbook überspielen u. die nächste Etappe aufs Navi hochladen.
Danach wurde dann geduscht. Mittlerweile war es dann auch Zeit fürs Abendessen: Gulaschsuppe u. Cordon bleu dazu noch 2 dunkele Weizen, – was will man mehr.
Heutiges Fazit:
Na ja, bis aufs Wetter war es doch ganz schön.
Landschaft: sehr abwechslungsreich
Landgasthof: Zimmer/Essen: gut
Tag 2, Etappe 2
Malsfeld – Fulda 107km, 500hm
Die Fahrzeit betrug 7,15 Stunden
Viele Wolken / wenig Sonne, kühler Gegenwind mit immer wieder leichtem Regen.
Am nächste Morgen dachte ich schon, ich wäre eigentlich recht früh(8.30Uhr) mit dem Früh stück.
Doch siehe da, ich war der letzte. Monteure u. andere Reisende waren schon ausgeflogen.
Das hatte natürlich den Vorteil, dass ich mich unbedrängt am Büfett bedienen konnte. Nach dem ausgiebigen Frühstück zahlte ich meine Rechnung u. hielt noch einen Plausch mit der Chefin.
„Wo wollen Sie heute noch hin?“ fragte diese. „Ganz generell bin ich auf Radreise nach Bayern. Heute fahre ich bis Fulda“ antwortete ich. „Boa, so weit?!“ meinte sie. „Na ja, – alles eine Frage der Planung. Außerdem bin ich mit einem E-Bike auf Tour. Da tun, auch mal 150km am Tag, nicht so weh“ sagte ich lächelnd.“Ich mache mir momentan mehr Sorgen um das Wetter, – Hauptsache trocken, dann bin ich schon zufrieden“. Sie erwiderte:“ Na dann wünsche ich ihnen eine stressfreie, trockene Weiterfahrt.
Nun holte ich meine Sachen u. rüstete mein Reiserad wieder auf. 15 Minuten später (9.20Uhr) nahm ich die Zweite Etappe unter die Räder. Heute werde ich zum größten Teil des Weges den Hessischen Fernradweg R1 (Fuldaradweg) benutzen. Schon kurze Zeit später, hinter dem Örtchen Beiseförth, wartete eine Überraschung auf mich. Der Radweg endete hier direkt am Ufer der Fulda.