Etappe 5: Murrhardt – Zirgesheim, 135km, 675hm
Abfahrt: 9Uhr
Ankunft: 16.45Uhr
Fahrzeit: 7.45h
Wetter: Regen; Farbe des Tages: grau (schönste Farbe des Tages weißgrau). Auf der Alp dann trocken, kälter, windig.
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Der Blick morgens aus dem Fenster brachte mir traurige Ernüchterung – diesiges GRAU mit REGEN!
Wie abgesprochen, öffnete mir der Chef des Hauses seine Garage, so das ich an meinem Bike die hinteren Bremsbeläge wechseln konnte. Für mich war das reine Rutiene u. da ich neue Beläge dabei hatte, auch kein Problem. Die Reparatur hat ja nur 15 Minuten gedauert. Druckpunkt der Bremse war wieder TOP u. die neuen Beläge haben auch nicht geschliffen. PRIMA.
Da ich schon mal in der Garage war, konnte ich auch gleich eine lange Hose u. die Regenjacke mit aufs Zimmer nehmen. Hände musste ich eh waschen. Ich legte die lange Hose gleich an um danach auch schon zwei Taschen, beim verlassen meines Zimmers mit hinunter zu nehmen. Im Speiseraum war ich an dem frühen Morgen eh der erste Gast. Mein Tisch war schon gedeckt u. Chef brachte mir auch gleich den Kaffee. Er befragte mich nach meinem heutigen Tagesziel u. wollte natürlich auch mein endgültiges Reiseziel wissen. „Wie auch in den letzten Jahren, möchte ich gerne wieder ins Oberallgäu – Raum Kempten. Jetzt sind es noch 3 Tagesetappen, – dann bin ich unten. Wenn ich es geschafft habe, werden es wohl um die 800km geworden sein. Mal sehen wie sich das Wetter entwickelt“, antwortete ich ihm.
„Heute will ich ja bis Donauwörth (Zieresheim bei ca. 400m üNN) u. bei Kapfenburg springe ich auf die Schwäbische Alb (gut 320hm höher als Murrhadt 300m ü NN), – danach geht es dann wieder tendenziell bergab. Alles halb so wild“, plauderte ich. Er verließ dann den Frühstücksraum u. ich stärkte mich mit all den Leckereien.
Nach der ausgiebigen Verabschiedung rollte ich mit meinem Bike in die Fußgängerzone u. verließ Murrhardt.
Der Regen wurde dichter. Schon wenige Kilometer später hielt ich an einer geeigneten Stelle an u. zog zusätzlich eine lange, wasserdichte Regenhose u. lange Gamaschen (über die Radschuhe) an. Den wasserdichten Helmüberzug hatte ich ja schon drauf. Als ich dann so gut verpackt war, nahm ich meine Fahrt wieder auf. Monoton wurde die Etappe so zur Arbeit u. entsprechend freudlos abgearbeitet. Was sehr nervig war: ständig diese dicken Regentropfen auf Brille u. dem NAVI, fast nicht zu Beherrschen.
Parole für heute: Augen geradeaus u. durch! Von der Schönheit der Landschaft war leider eh nichts zu sehen.
Bin gespannt, auf wieviel Kilometern mich der Regen heute wohl begleiten wird. Es war relativ warm und windstill. Dem Murrtal RW folgte ich nun bis Gaildorf um dann auf dem Kocher-Jagst RW weiter Richtung Hüttlingen zu fahren. Dort angekommen, war ich mal wieder auf dem Deutschen Limes RW unterwegs.
Bisher immer noch Regen.
Bei dem Örtchen Buch verließ ich diesen RW wieder. Hinter dem Rainau-Buchstausee erreichte ich die Autobahn A7 u. sah in der Ferne schon mein nächstes Ziel, – die Kapfenburg 600m üNN. Wenn ich die auf dem Schwäbisch Alb RW erreicht habe, ist auch der höchste Etappenpunkt für heute geschafft. Nun machte ich mich an die Auffahrt im leichten Regen. An der Kapfenburg war das Wetter dann plötzlich anders. Hier war es kühler, trocken aber windig. Bin somit bis zu diesem Zeitpunkt knapp 80km im Regen unterwegs gewesen.
Die Landschaft lag jetzt hier oben im diffusen weißgrau,- fast schon nebelig. Durch den dichten, bei diesem Licht gespenstischen Nadelwald auf der Hochebene, führte der Radweg hinunter Richtung Bopfingen Schloßberg. Das Wetter blieb auf den letzten 50 Kilometern trocken. Entlang dem Nördlinger Ries ging die Etappe weiter Richtung Donauwörth. Bei Harburg erreichte ich den Radweg Romantische Straße, auf dem ich dann bis Donauwörth blieb. Jetzt strampelte ich noch 2 Kilometer entlang der Donau, um nach Zirgesheim abzubiegen. So erreichte ich dort gegen 17 Uhr den Landgasthof Mayer.
Im Hof, vor dem Gasthof, stand ein Holztisch mit Stühlen. Dort hielt ich an u. entledigte mich meinem Regenzeug u. sattelte das Fahrrad ab. Corona bedingt mit Maske betrat ich den Gasthof u. stellte mich vor.
„Wir hatten schon angenommen, das sie auf Grund der Wetterlage gar nicht kommen würden,“ sprach mich die Chefin an. „Dann hätte ich mich bei ihnen schon gemeldet,“ entgegnete ich. „Das Wetter war ja auf meiner heutigen Etappe Zweigeteilt: erst 80km Regen – ab der Alb in Kapfenburg hörte dann der Regen auf,“ erzählte ich.
Nun folgten die üblichen Formalitäten u. die Frage nach dem Abendessen bzw. Frühstück. Nachdem wir die Uhrzeiten festgelegt hatten, wurde mir ein Einzelzimmer zugewiesen. Das Zimmer war mit Telefon im Nachbargebäude (ich war der einzige Gast). Mein Fahrrad konnte ich in einer dafür vorgesehenen Garage unterbringen. Auf meinem Zimmer erledigte ich nun erst einmal den Anruf nach NRW bevor ich mir erst einmal eine ausgiebige, heiße Dusche gönnte. Danach erledigte ich den üblichen täglichen Papierkram, verließ bald das Nebenhaus um im Gasthof einzukehren. Goldgelb gebratener Leberkäs mit Spiegelei u. Kartoffelsalat rundeten den verregneten Tag ab, – dazu gab es natürlich noch die ein u. andere Hopfenkaltschale. Was will man mehr. Ende Tag FÜNF
Fazit des Tages: Wenn das Wetter so wie heute nicht mit spielt (keine Bilder gemacht!), ist es eigentlich ein verlorener Tag. Hoffentlich bleibt es morgen trocken.