Start zur 1. Etappe
Vorderburg – Bad Waldsee, 95km, Original 103km
Abfahrt: 9.45Uhr
Ankunft: 16Uhr
Fahrzeit ca. 7,45h
Wetter: erst für ca. 15km Regen, danach trocken & kalt
Es erfordert natürlich eine gewisse Überwindung, die Tour bei solch schlechten Bedingungen zu starten. Aber aus meiner Mountainbike-Sportzeit habe ich gelernt: Wir sind keine Schönwetter-Biker – wir fahren bei jedem Wetter. Also los, das wird schon! Vorderburg im Oberallgäu liegt etwa auf 860 m üNN, während das heutige Etappenziel in Baden-Württemberg bei 550 m üNN liegt.
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Meine Überlegung war, dass es wettertechnisch, nach dem Verlassen der Berge trockener werden würde – und so kam es auch. Nach einer rasanten Fahrt hinunter zur Iller hörte der Regen auf. Auf dem naturbelassenen Iller-Radweg hatten sich viele Pfützen gebildet, sodass ich in Schlangenlinien weiter in Richtung Kempten fuhr. Die Iller rauschte stark und führte viel Wasser mit sich, was dazu führte, dass einige Abschnitte gesperrt waren (Hochwasser).
Nach etwa 45 km, in Kimratshofen, und dem Verlassen des Iller-Radwegs, zog ich einiges von meiner Regenbekleidung aus. Die verschmutzten Sachen steckte ich in eine Tüte und verstaute sie in einer der hinteren Packtaschen. Nach weiteren 15 km erreichte ich Leutkirch im Allgäu (Westallgäu, Württembergisches Allgäu). Dort blockierte eine Großbaustelle meine Route, sodass ich die Baustelle großräumig umfahren oder absteigen und das Rad schieben musste.
Nachdem ich meinen Track auf dem Donau-Bodensee-Radweg wiedergefunden hatte, erreichte ich oberhalb von Leutkirch den Zeiler Bergrücken (752 m üNN) mit dem weithin sichtbaren Schloss Zeil.
Ich durchquerte den Schlosspark und fuhr nach weiteren 13 Kilometern durch Weide – und Bauernland schließlich nach Bad Wurzach in Oberschwaben. Dort machte ich eine kurze Rast im Kurpark, in der Nähe der Pfarrkirche St. Verena und dem Kurhaus.
Bad Wurzach liegt am Rande des größten noch intakten Hochmoorgebiets in Mitteleuropa, der Wurzacher Ried. Nach einer kurzen Pause von 15 Minuten setzte ich meine Fahrt auf dem Radweg neben der B 465 fort, die als einzige Straße das Moorgebiet durchquert.
In Unterschwarach erreichte ich wieder den Donau-Bodensee-Radweg, dem ich nun über Wengen und Haisterkirch folgte, bis ich schließlich das Tagesziel Bad Waldsee erreichte.
Vorbei am Hl. Geist Spital und dem historischen Rathaus fuhr ich durch die Altstadt zum Gasthaus „Grüner Baum“, wo ich für die Nacht ein Zimmer reserviert hatte. Mein Rad sollte in einer Garage abgestellt werden. Beim Einchecken erhielt ich gleich meinen Zimmerschlüssel – leider lag mein Zimmer im 2. Obergeschoss. Da die Garage keine Ladestation für meine beiden Akkus hatte, musste ich diese mit auf mein Zimmer nehmen. Es war eine anstrengende Schlepperei, da es keinen Aufzug gab – ich musste dreimal hin und her laufen.
Nachdem ich die Akkus an das Stromnetz angeschlossen und geduscht hatte, verließ ich das Gasthaus. Gemütlich schlenderte ich durch die Altstadt und kehrte schließlich im Ratskeller ein, wo sich eine Pizzeria etabliert hatte. Ich bestellte eine Lachspizza und dazu ein dunkles Bier – lecker. Das zweite dunkle Bier genoss ich in Ruhe, was meinen Besuch in diesem vorzüglichen Lokal abrundete.
Zurück im „Grünen Baum“ und auf meinem Zimmer schrieb ich noch die Eckdaten dieser Etappe in mein Roadbook. Ich war gespannt auf das morgige Wetter und darauf, wie sich die zweite Etappe anfühlen würde – schließlich ging es ja in Richtung Donau.
Heutiges Fazit:
Es konnte ja nur besser werden (vom Wetter). Landschaft sehr Abwechslungsreich und teilweise EINZIGARTIG!